#5 Superfoods

Gesund, gesünder, Superfoods

Wir hören und lesen darüber in sämtlichen Medien: Sogenannte Superfoods wie Goji Beeren, Chia-Samen und andere Produkte sollen Wunder wirken. Sie sollen vor Krankheiten schützen und die Leistung erhöhen, aber was steckt wirklich dahinter?

Zuerst einmal ist der Begriff Superfood nicht rechtlich definiert, das heißt selbst McDonalds dürfte ihn verwenden um seine Burger anzupreisen. Das Oxford Dictionary definiert ein Superfood folgendermaßen: „ein nährstoffreiches Lebensmittel, das als für Gesundheit und Wohlbefinden besonders förderlich erachtet wird.“ Wikipedia ist da schon skeptischer, dort steht: „Superfood ist ein Marketingbegriff, der Lebensmittel mit angeblichen Gesundheitsvorteilen beschreibt.“ 

Chia-Samen, Goji-Beeren, Matcha und andere exotisch klingende Lebensmittel sind mittlerweile in den meisten Supermärkten zu finden. Die Superfoods haben eine hohe Nährstoffdichte bei einer niedrigen Kalorienbilanz. Die Hersteller versprechen den Konsumenten viele positive Wirkungen: Kokosöl soll beim Abnehmen helfen, Goji-Beeren Alterungsprozesse verlangsamen und das Immunsystem stärken, Chia-Samen mit ihrem hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren zur Herzgesundheit beitragen.

Studien, die diese Effekte bestätigen, gibt es aber nicht in allen Fällen. Aber natürlich gibt es trotzdem auch eine gute Nachricht: Wer sich nährstoffreich ernähren will, findet in heimischen Lebensmitteln preiswertere, oft regionale und saisonale Alternativen:

1. Rote Beete: Zu den Wirkungen des Safts aus der roten Rübe auf die Leistungsfähigkeit gibt es bereits einige seriöse Studien. Es wurde z.B. die Auswirkungen auf die Radleistung ermittelt. Die Probanden, trainierte Radsportler, nahmen sechs Tage lang je 0,5 Liter Rote-Beete-Saft zu sich. Danach wiederholten sie ein zehn Kilometer langes Zeitfahren – signifikant schneller als nach einer Placebo-Gabe. Der Effekt ist wohl auf das enthaltene Nitrat zurückzuführen, das den Sauerstofftransport verbessern kann. 

2. Hanfsamen: Bevorzugt werden sie im Müsli, Salat, Shake oder in einem Smoothie gegessen bzw. getrunken. Die Samen sind reich an hochwertigem Protein, Eisen und Magnesium. Studien zu den Effekten auf die Leistung sind Mangelware. Bereits 2004 wurde jedoch in einer Untersuchung festgestellt, dass Hanfsamen ein für den Körper optimales 3:1-Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren aufweisen.

3. Linsen: Forscher der Universität Sydney verglichen die Effekte von vier verschiedenen Nahrungsmitteln vor dem Training: Backkartoffeln, Sportgetränke auf Glukose-Basis, gekochte Linsen und Wasser. Ergebnis: Die Zeit auf dem Rad bis zur Erschöpfungsgrenze war nach der Linsenmahlzeit am längsten – 117 Minuten gegenüber 108 Minuten nach dem Sportgetränk und nur 97 Minuten nach den Kartoffeln. Das Glukose-Level im Blut war zudem um 20 Prozent höher als nach der Sportgetränk-Einnahme. Linsen enthalten viel Protein, langkettige Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Eisen, das zur Hämoglobinbildung beiträgt. Aber: Natürlich sind solche Einzelstudien mit Vorsicht zu genießen. Gerade Linsen können auch schwer verdaulich sein.

4. Kurkuma: Zu den Effekten der Gelbwurz gibt es viele Studien, die für Sportler positive Wirkungen belegen. In einer Universität in South Carolina stellten Forscher fest, dass nach der Gabe von Kurkuma die Entzündungsreaktionen in den Muskeln nach einer Ausdauereinheit innerhalb von 24 Stunden um mehr als 20 Prozent reduziert waren.

5. Schwarze Johannisbeere: Forscher der Universität Chichester ließen ihre Probanden nach einer siebentägigen Johannisbeerextrakt- beziehungsweise Placebo-Einnahme ein 16 Kilometer langes Zeitfahren bestreiten. Mit den Beeren waren die Sportler um bis zu 2,4 Prozent schneller. Der Effekt sei wohl auf die in den Johannisbeeren enthaltenen Polyphenole zurückzuführen. Aber: Wenngleich diese Studie bereits in Journals veröffentlicht wurde, so ist auch hier noch viel Forschungsarbeit zu leisten.

14. März 2017 | Anna vom VSC Team